Spieler boykottieren Blizzard, löschen Battle.net-Konten und unterstützen Proteste in Hongkong

Blizzard steckt in einem weiteren Skandal fest, diesmal im Zusammenhang mit der Politik, hat aber offenbar keine Pläne dafür

aussteigen.

Wo hat alles angefangen?

Am 8. Oktober verbot Blizzard einen ProfiHearthstone-Spieler Chun Ng Wai, der unter dem Spitznamen Blitzchung antritt. In der Sendung nach der Rede unterstützte er offen die Demonstranten in Hongkong und erhielt ein Verbot. Zudem entließ Blizzard die Kommentatoren, die mit dem Spieler gestreamt hatten.

Der Grund für solche Maßnahmen war Absatz 6.1 des offiziellen Hearthstone Grandmasters-Regelwerks. Die Bedingung besagt, dass der Konzern einen eSport-Spieler vom Wettbewerb ausschließen kann, wenn seine Handlungen dem Image von Blizzard schaden.

Antwort der Gaming-Community

Daraufhin protestierten Spieler gegen Blizzard.Zunächst verwandelten Overwatch-Fans die Figur Mei, die laut der Überlieferung des Spiels eine gebürtige Chinesin ist, in ein Symbol der Freiheitsbewegung in Hongkong. So tauchten im Reddit-Forum Bilder auf, in denen May sich für die Demonstranten ausspricht.

Auch Teilnehmer des Hearthstone University League-Wettbewerbs schlossen sich dem Protest an. Während des Spiels hielt ein Teilnehmer ein Plakat in die Kamera mit der Aufschrift: „Befreit Hongkong, boykottiert Blizzard.“

Letzter Strohhalm

Der letzte Schachzug der Spieler war eine MassenlöschungBattle.net-Konten und fordert ein Archiv persönlicher Daten. Nach europäischem Recht muss ein Unternehmen ein solches Dokument innerhalb von 30 Tagen ausstellen, andernfalls muss es mit einer Geldstrafe rechnen. Blizzard hat auf diesen Schritt reagiert und Spieler können ihre Konten nun nicht mehr löschen.

Das schrieb Charlotte Mather auf TwitterAls sie versucht, ihr Konto zu löschen, erhält sie die Fehlermeldung: „Der E-Mail-Code wurde aufgrund zu vieler Versuche blockiert.“ In den Kommentaren unter dem Beitrag geben Nutzer an, dass sie auch eine solche Benachrichtigung erhalten hätten. Darüber hinaus forderte der Support nach Angaben der Spieler ihren Ausweis auf, ein Archiv mit persönlichen Daten auszustellen.